Saturday, September 23, 2006
Friday, August 25, 2006
Schreibweisen: Ensemble Europa?
Noch mal für die Suchmaschinen: die Konzertreihe des WDR trägt den Titel "ensembl[:E:]uropa". Möglicherweise sucht der eine oder andere in dieser Schreibweise: "Ensemble: Europa", zu schweigen von "Ensemble:Europa" oder gar "Ensemble-Europa". Die auch noch: "Ensemble Europa".
Weitere Vorschläge zur Schreibweise werden gerne entgegengenommen. Am liebsten hier.
Weitere Vorschläge zur Schreibweise werden gerne entgegengenommen. Am liebsten hier.
Beat Furrer Streichquartett Nr. 3 (2004)

Eine „Erzählung“ wird von ihrem Ende her „abgetastet“. Nach einer Folge von Überlagerungen verschiedener Phasen wird die ganze Kontinuität der Erzählung – Transformationen von Klängen und Bewegungsabläufen – erst im letzten Abschnitt vom Anfang an „gelesen“. Dasselbe wird also dreimal in verschiedenen Abtast-Mustern entziffert. So entstehen anfangs härtere Schnitte und immer wieder Momente, in denen die Bewegungsrichtungen gebrochen bzw. der Ablauf stillzustehen scheint. Erst in der beschriebenen letzten Phase überwiegen die dynamischen Momente, gerät das Geschehen in einen ununterbrochenen Fluss, entschlüsseln sich somit bis jetzt noch verborgenen Zusammenhänge.
(Beat Furrer)
Bild: Beat Furrer Bärenreiter-Verlag Kassel
Beat Furrer
Volker Heyn Resurrection Nr.1 (2000)/ Blues in B-flat (1981)/ Graffiti; Risse. (1998-99)/ Reb David, Wife and Wolf (1986-87)
Volker Heyn K'TEN (2006)
Kein Kommentar. K’TEN ist eine Übung, eine Studie
Volker Heyn Blues in B-flat (1981)
Blues in B ist ein leises, tiefgründiges, „von unten“ kommendes Portrait der ethnischen Bedeutung des Blues – so etwas wie ein obsessives, doch gleichzeitig ruhiges „b-flat-feeling“. Doch es geht auch um das Loslassen von der inneren Rebellion, die Schreie der Hoffnungslosigkeit. Über Form oder kompositorische Gestaltung ist nicht viel zu sagen. Ausser: es ist nicht wirklich ein Blues. Das Stück ist eine Blaupause einer musikalischen Idee, in welcher der Performer aufgerufen ist, als ein Erfinder zu agieren was Ton- und Geräuschstrukturen betrifft.
Volker Heyn Resurrection Nr.1 (2000)
Eine Gruppe von Künstlern dokumentierte auf Tonband die (destruktive) De-Konstruktion einer Stahlskulptur in Menschengestalt. Der australische Komponist und Publizist Ross Hazeldine verschickte 6 unterschiedliche Ausschnitte dieses Sound-Tracks an 6 Komponisten aus Australien, Japan und Europa. Es entstand der Zyklus Resurrection # 1-6.
Volker Heyn Graffiti; Risse. (1998-99)
Ich bewundere die Meister der open air-Graffiti-Kunst. Mit einer Art von „hit and run“- Technik sind sie in der Lage schnell und sicher ihre Botschaft „abzuliefern“. Ein weiterer faszinierender Aspekt scheint mir: trotz bedrohlichen Zeitmangels entstehen exzeptionelle Kunstwerke. Für die Anfertigung dieser Partitur versuchte ich mich in eine ähnliche Ausgangssituation der Zeitknappheit zu manövrieren: eine Anzahl von unbeschriebenen Blättern wurde innerhalb eines Zeitlimits von 8 min – so lange dauert das Stück – geritzt, gekratzt und schließlich so weitgehend misshandelt, dass Löcher und Risse in der Oberfläche der Blätter entstanden. Was bei dieser Aktion übrig blieb diente als graphische Vorlage zur Partitur.
Volker Heyn Reb David, Wife and Wolf (1986-87)
Reb ist eine frohe Musik. Einige spieltechnische Aspekte (Kontrabass):Dieser agiert entlang einer bis zu 7-systemigen Aktionschoreographie; d.h. Systeme 1-4 stehen für die Notation der 4 Saiten, Systeme 5,6 und 7 behandeln Bogenaufdruck, Bogengeschwindigkeit und Saiten-Abtastdruck. Was passiert? Die vorwiegend im Pedalregister gegriffenen Saiten reagieren mit (oft) unberechenbaren Klangbrechungen.
(Volker Heyn)
Volker Heyn
Kein Kommentar. K’TEN ist eine Übung, eine Studie
Volker Heyn Blues in B-flat (1981)
Blues in B ist ein leises, tiefgründiges, „von unten“ kommendes Portrait der ethnischen Bedeutung des Blues – so etwas wie ein obsessives, doch gleichzeitig ruhiges „b-flat-feeling“. Doch es geht auch um das Loslassen von der inneren Rebellion, die Schreie der Hoffnungslosigkeit. Über Form oder kompositorische Gestaltung ist nicht viel zu sagen. Ausser: es ist nicht wirklich ein Blues. Das Stück ist eine Blaupause einer musikalischen Idee, in welcher der Performer aufgerufen ist, als ein Erfinder zu agieren was Ton- und Geräuschstrukturen betrifft.
Volker Heyn Resurrection Nr.1 (2000)
Eine Gruppe von Künstlern dokumentierte auf Tonband die (destruktive) De-Konstruktion einer Stahlskulptur in Menschengestalt. Der australische Komponist und Publizist Ross Hazeldine verschickte 6 unterschiedliche Ausschnitte dieses Sound-Tracks an 6 Komponisten aus Australien, Japan und Europa. Es entstand der Zyklus Resurrection # 1-6.
Volker Heyn Graffiti; Risse. (1998-99)
Ich bewundere die Meister der open air-Graffiti-Kunst. Mit einer Art von „hit and run“- Technik sind sie in der Lage schnell und sicher ihre Botschaft „abzuliefern“. Ein weiterer faszinierender Aspekt scheint mir: trotz bedrohlichen Zeitmangels entstehen exzeptionelle Kunstwerke. Für die Anfertigung dieser Partitur versuchte ich mich in eine ähnliche Ausgangssituation der Zeitknappheit zu manövrieren: eine Anzahl von unbeschriebenen Blättern wurde innerhalb eines Zeitlimits von 8 min – so lange dauert das Stück – geritzt, gekratzt und schließlich so weitgehend misshandelt, dass Löcher und Risse in der Oberfläche der Blätter entstanden. Was bei dieser Aktion übrig blieb diente als graphische Vorlage zur Partitur.
Volker Heyn Reb David, Wife and Wolf (1986-87)
Reb ist eine frohe Musik. Einige spieltechnische Aspekte (Kontrabass):Dieser agiert entlang einer bis zu 7-systemigen Aktionschoreographie; d.h. Systeme 1-4 stehen für die Notation der 4 Saiten, Systeme 5,6 und 7 behandeln Bogenaufdruck, Bogengeschwindigkeit und Saiten-Abtastdruck. Was passiert? Die vorwiegend im Pedalregister gegriffenen Saiten reagieren mit (oft) unberechenbaren Klangbrechungen.
(Volker Heyn)
Volker Heyn
Walter Zimmermann Shadows of Cold Mountain 5 (1997)

Walter Zimmermann Shadows of Cold Mountain 5 (1997)
Das Stück übersetzt die gestisch-kalligraphischen Liniengeflechte von Brice Marden in KIang. Was dort freiheitlicher Ausdruck einer losen, weiten und schweifenden Linienfolge ist, wird hier zum Grenzgang. Flöte, Oboe und Klarinette sind nicht für Grenzenloses gebaut, jede Freiheit kommt in Konflikt mit der Mechanik. Die schweifende Linie kostet Kraft. (So weit können Malerei und Musik auseinander liegen.) Jedoch treffen sich Farb- und Tonwelt, jenseits dieser physischen Anstrengung, in mannigfaltigen Verbindungen auf der Ebene „sekundärer Klangprozesse“ von Interferenz- und Differenztönen. Die primäre Gestik des Malens wird erst auf einer zweiten Klangebene wahrnehmbar. (Walter Zimmermann)
Walter Zimmermann
Thomas Meadowcroft Acre Blocks/ Würgatzel (2004)

Viele Australier besitzen einen ‚quarter acre’ im ländlichen Gebiet, auf dem sie kleine Häuser errichten und ein wenig Obst und Gemüse anbauen. Der ‚Acre Block' ist mer als ein Grundstück, er ist ein Instrument der Skalierung, ein Messinstrument; ein ‚Acre block’ umfasst 4047 m2. Die Stadt dagegen hat kein Maß: immer weiter sickern die Städte in die Landschaft hinein. Das Stück Acre Blocks/ Würgatzel wurde inspiriert von dem, was man bei der Nutzbarmachung der ‚Acre Blocks’ hört: Rasenmähermotoren beispielsweise und die Rufe des ‚butcher birds’, den man im deutschen „Würgatzel“ nennt. (Thomas Meadowcroft)
Großartig: bei abc.net kann man Ornithologie betreiben, singende Koalas oder wilde Bienen hören und vieles mehr in den fantastischen Sound-Archives der ABC.
Thomas Meadowcroft
Saturday, August 19, 2006
Gemeinsam: Europa

Als Spezialisten für das Zusammenspiel stehen die eingeladenen Ensembles stellvertretend für die europäische Idee, für Interaktion, für Austausch über Grenzen – individuelle oder nationalstaatliche – hinweg. Aber sie geben nicht nur, sondern nehmen auch mit – ein eigens geschriebenes Werk eines Komponisten aus NRW. Der Sternenkranz der Flagge wird zu einem Riesenrad, auf dem Stile und Ideen große Runden drehen.
Europäisch denken. Europäisch hören. ensembl[:E:]uropa.
Friday, August 11, 2006
ensembl[:e:]uropa [1]

Das kammerensemble neue musik berlin eröffnet die Konzertreihe Ensembl[:e:]uropa. Kein Zufall, schließlich ist Berlin für das 21. Jahrhundert, was Paris für das beginnende 20. Jahrhundert war: Metropole der Welt, Welthauptstadt der (musikalischen) Bohème. Im Doppelkonzert porträtiert das kenm zunächst den 1938 in Karlsruhe geborenen Volker Heyn, der als 22jähriger nach Australien auswanderte, um nach zehn Jahren – gehärtet durch die Arbeit in der australischen Stahlindustrie und durch Tourneen mit freien Musiktheaterensembles – seiner europäischen Heimat die „Poesie im Geräusch“ aus dem Outback mitzubringen. Australienechos bestimmen auch die Acre Blocks des Australiers und Wahlberliners Thomas Meadowcroft aus denen Rasenmähermotoren und die Gesänge eines Schwalbenstars (mit dem schönen Namen „Würgatzel“) herüberklingen. Der Berliner Franke Walter Zimmermann übersetzt ein gestisch kalligraphisches Gemälde von Brice Marden mithilfe von Summations- und Differenztönen in Musik. Und in der WDR 3 Nachtmusik ab 22 Uhr schließlich holt das Streichquartett des kenm aus zu einer großen „Erzählung“ von Beat Furrer [Universal Edition|Baerenreiter]: seinem 3. Streichquartett. Ein Choral aus dem 16. Jahrhundert geistert durch die „Erzählung“, die von ihrem Ende her abgetastet wird: „und du verhüllst dein Gesicht". Ohren weit offen.
knm: photo/ bio/ disko
Thomas Bruns vom kammerensemble.de schickt Foto und Bios und Diskographie.
Danke!

Biographie
Der Impuls des Anfangs ist bis heute erhalten geblieben. Er hat sich im Laufe der nunmehr siebzehnjährigen Arbeit des Ensembles modifiziert, transformiert, ist jedoch niemals verloren gegangen. Dieser Impuls ist Unangepasstheit. Als sich zwischen 1987 und 1989 an der damals (Ost)Berliner Musikhochschule »Hanns Eisler« gleichgesinnte Studenten um Juliane Klein und Thomas Bruns zusammenfanden, um ein Ensemble für neue Musik zu gründen, wollten sie dem institutionellen Traditionsmief ihrer Ausbildungsstätte Eigenes entgegensetzen. Die Unangepasstheit, die keineswegs politisch sondern ästhetisch motiviert war, hatte für die Ensemblearbeit entscheidende Konsequenzen. Ausgehend von jenem Erlebnisaspekt, den die Musiker auf ihr Publikum übertrugen, verstanden sie das Konzert von Anfang an als Experiment. (Gisela Nauck)
So war es nur konsequent, das das KNM Berlin die »offenen« Musikkonzepte der 60er Jahre aufgriff, um diese bewusst in spannungsvolle Beziehungen zu aktuellen Tendenzen des Musikmachens zu setzen. Resultate dieser künstlerischen Auseinandersetzung waren in den 90ern etwa die Präsentation von Konzertinstallationen (u.a. mit Peter Ablinger, Nicolas Collins, Ana Maria Rodriguez) oder später dann u.a. die Zusammenarbeit mit den Regisseuren Jan Lauwers, Ingrid von Wantoch Rekowski und Xavie Le Roy. Die gemeinsamen Arbeiten wurden in den USA, Südamerika und ganz Europa u.a. zu den Donaueschinger Musiktagen, den Wiener Festwochen, Wien Modern, Festival d’Automne à Paris, der settembre musica Torino, ars musica Brüssel und musica Strasbourg erfolgreich gezeigt.
Wichtige Impulse kamen weiterhin sowohl aus der langjährigen Zusammenarbeit mit Komponisten z.B. wie Mark Andre, Richard Barrett, Pierluigi Billone, Beat Furrer, Georg Katzer, Helmut Lachenmann, Chris Newman, Helmut Oehring, Salvatore Sciarrino und Dieter Schnebel als auch durch die ständige Arbeit mit Dirigenten wie Beat Furrer, Peter Rundel und Roland Kluttig, der dem KNM von 1994 -98 als Musikalischer Leiter küntlerisch verbunden war.
2002 beschlossen die 11 Mitglieder des KNM, auch in kleineren Kammermusikformationen zu arbeiten. So enstand aus der ungewöhnlichen Kombination von Bläsertrio und Tuba »KNM Ganesha« und schließlich 2004 das »KNM Quartett«.
Seit Jahren kann das KNM Berlin auf künstlerisch wertvolle Kooperationen mit Berliner Partnern wie der Akademie der Künste, den Berliner Festpielen, dem Konzerthaus Berlin und dem Ultraschall Festival. Zu Rundfunkaufnahmen wurde das Ensemble vom DeutschlandRadio, Deutschlandfunk, ORF, Radio Bremen, SWR und WDR eingeladen. Das KNM gastiert in allen wichtigen internationalen Musikzentren, so in Belgrad, Brüssel, Buenos Aires, Frankfurt, Kopenhagen, Köln, London, Malmö, Marseille, Moskau, München, Nancy, New York, Paris, Petersburg, Rom, Strasbourg, Toulouse und Wien.
Das KNM Berlin wird unterstützt durch die Akademie der Künste, die INM Berlin, das Konzerthaus Berlin, die Berliner Kulturveranstaltungs-GmbH und die Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur. Ausgewählte Projekte wurden durch den Hauptstadtkulturfonds mehrfach gefördert. 2004 erhielt das Ensemble eine nachhaltige Unterstützung durch die Kulturstiftung des Bundes.
Diskographie
CDs:
Helmut Oehring
Dokumentaroper (aus: Irrenoffensive)
Gabriela Arndt / Gerlinde Demel / Christina Schönfeld, gehörlose Darsteller
Salome Kammer / Ulrike Zech, Stimme
Roland Kluttig, Musikalische Leitung
Wergo / WDR 1997
Morton Feldman
For Samuel Beckett
Roland Kluttig, Musikalische Leitung
cpo, WDR 1999
John Cage
Atlas Eclipticales & Winter Music
Coproduktion S.E.M. Ensemble
Solist: David Tudor
asphodel 2000, San Francsisco
Peter Ablinger
Weiss / Weisslich
Maria de Alvear world edition 2002
Michael Wertmüller
Die Zeit. Eine Gebrauchsanweisung.
GROB, SWR 2003
Stephan Winkler
Vom Durst nach Dasein / Gullinkambi / Zigzag
mit Zigzag: Pi mal R Quadrat als Film von Jesko Marx
CD - DualDisc
Jesko Marx, Video
Wergo 2005
Besetzung
KNM Berlin
Rebecca Lenton, Flöte
Gudrun Reschke, Oboe
Winfried Rager, Klarinette / Bassklarinette
Theo Nabicht, Bassklarinette / Kontrabassklarinette / Saxophone
Robin Hayward, Tuba
Dirk Rothbrust, Schlagzeug
Frank Gutschmidt, Klavier
Steffen Tast, Violine und musikalische Leitung Graffiti; Risse
Angela Jaffé, Violine
Kirstin Maria Pientka, Viola
Ringela Riemke, Violoncello
Arnulf Ballhorn, Kontrabass
KNM Quartett
Steffen Tast, Violine
Angela Jaffé, Violine
Kirstin Maria Pientka, Viola
Ringela Riemke, Violoncello
Kammerensemble Neue Musik Berlin |
KNM Quartett |
KNM Ganesha | Berlin
Rebecca Lenton, Flöte | Gudrun Reschke, Oboe | Winfried Rager, Klarinette / Bassklarinette | Theo Nabicht, Bassklarinette / Kontrabassklarinette / Saxophone | Robin Hayward, Tuba | Dirk Rothbrust, Schlagzeug | Frank Gutschmidt, Klavier | Steffen Tast, Violine | Jaffé, Violine | Kirstin Maria Pientka, Viola | Ringela Riemke, Violoncello | Arnulf Ballhorn, Kontrabass
Danke!

Biographie
Der Impuls des Anfangs ist bis heute erhalten geblieben. Er hat sich im Laufe der nunmehr siebzehnjährigen Arbeit des Ensembles modifiziert, transformiert, ist jedoch niemals verloren gegangen. Dieser Impuls ist Unangepasstheit. Als sich zwischen 1987 und 1989 an der damals (Ost)Berliner Musikhochschule »Hanns Eisler« gleichgesinnte Studenten um Juliane Klein und Thomas Bruns zusammenfanden, um ein Ensemble für neue Musik zu gründen, wollten sie dem institutionellen Traditionsmief ihrer Ausbildungsstätte Eigenes entgegensetzen. Die Unangepasstheit, die keineswegs politisch sondern ästhetisch motiviert war, hatte für die Ensemblearbeit entscheidende Konsequenzen. Ausgehend von jenem Erlebnisaspekt, den die Musiker auf ihr Publikum übertrugen, verstanden sie das Konzert von Anfang an als Experiment. (Gisela Nauck)
So war es nur konsequent, das das KNM Berlin die »offenen« Musikkonzepte der 60er Jahre aufgriff, um diese bewusst in spannungsvolle Beziehungen zu aktuellen Tendenzen des Musikmachens zu setzen. Resultate dieser künstlerischen Auseinandersetzung waren in den 90ern etwa die Präsentation von Konzertinstallationen (u.a. mit Peter Ablinger, Nicolas Collins, Ana Maria Rodriguez) oder später dann u.a. die Zusammenarbeit mit den Regisseuren Jan Lauwers, Ingrid von Wantoch Rekowski und Xavie Le Roy. Die gemeinsamen Arbeiten wurden in den USA, Südamerika und ganz Europa u.a. zu den Donaueschinger Musiktagen, den Wiener Festwochen, Wien Modern, Festival d’Automne à Paris, der settembre musica Torino, ars musica Brüssel und musica Strasbourg erfolgreich gezeigt.
Wichtige Impulse kamen weiterhin sowohl aus der langjährigen Zusammenarbeit mit Komponisten z.B. wie Mark Andre, Richard Barrett, Pierluigi Billone, Beat Furrer, Georg Katzer, Helmut Lachenmann, Chris Newman, Helmut Oehring, Salvatore Sciarrino und Dieter Schnebel als auch durch die ständige Arbeit mit Dirigenten wie Beat Furrer, Peter Rundel und Roland Kluttig, der dem KNM von 1994 -98 als Musikalischer Leiter küntlerisch verbunden war.
2002 beschlossen die 11 Mitglieder des KNM, auch in kleineren Kammermusikformationen zu arbeiten. So enstand aus der ungewöhnlichen Kombination von Bläsertrio und Tuba »KNM Ganesha« und schließlich 2004 das »KNM Quartett«.
Seit Jahren kann das KNM Berlin auf künstlerisch wertvolle Kooperationen mit Berliner Partnern wie der Akademie der Künste, den Berliner Festpielen, dem Konzerthaus Berlin und dem Ultraschall Festival. Zu Rundfunkaufnahmen wurde das Ensemble vom DeutschlandRadio, Deutschlandfunk, ORF, Radio Bremen, SWR und WDR eingeladen. Das KNM gastiert in allen wichtigen internationalen Musikzentren, so in Belgrad, Brüssel, Buenos Aires, Frankfurt, Kopenhagen, Köln, London, Malmö, Marseille, Moskau, München, Nancy, New York, Paris, Petersburg, Rom, Strasbourg, Toulouse und Wien.
Das KNM Berlin wird unterstützt durch die Akademie der Künste, die INM Berlin, das Konzerthaus Berlin, die Berliner Kulturveranstaltungs-GmbH und die Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur. Ausgewählte Projekte wurden durch den Hauptstadtkulturfonds mehrfach gefördert. 2004 erhielt das Ensemble eine nachhaltige Unterstützung durch die Kulturstiftung des Bundes.
Diskographie
CDs:
Helmut Oehring
Dokumentaroper (aus: Irrenoffensive)
Gabriela Arndt / Gerlinde Demel / Christina Schönfeld, gehörlose Darsteller
Salome Kammer / Ulrike Zech, Stimme
Roland Kluttig, Musikalische Leitung
Wergo / WDR 1997
Morton Feldman
For Samuel Beckett
Roland Kluttig, Musikalische Leitung
cpo, WDR 1999
John Cage
Atlas Eclipticales & Winter Music
Coproduktion S.E.M. Ensemble
Solist: David Tudor
asphodel 2000, San Francsisco
Peter Ablinger
Weiss / Weisslich
Maria de Alvear world edition 2002
Michael Wertmüller
Die Zeit. Eine Gebrauchsanweisung.
GROB, SWR 2003
Stephan Winkler
Vom Durst nach Dasein / Gullinkambi / Zigzag
mit Zigzag: Pi mal R Quadrat als Film von Jesko Marx
CD - DualDisc
Jesko Marx, Video
Wergo 2005
Besetzung
KNM Berlin
Rebecca Lenton, Flöte
Gudrun Reschke, Oboe
Winfried Rager, Klarinette / Bassklarinette
Theo Nabicht, Bassklarinette / Kontrabassklarinette / Saxophone
Robin Hayward, Tuba
Dirk Rothbrust, Schlagzeug
Frank Gutschmidt, Klavier
Steffen Tast, Violine und musikalische Leitung Graffiti; Risse
Angela Jaffé, Violine
Kirstin Maria Pientka, Viola
Ringela Riemke, Violoncello
Arnulf Ballhorn, Kontrabass
KNM Quartett
Steffen Tast, Violine
Angela Jaffé, Violine
Kirstin Maria Pientka, Viola
Ringela Riemke, Violoncello
Kammerensemble Neue Musik Berlin |
KNM Quartett |
KNM Ganesha | Berlin
Rebecca Lenton, Flöte | Gudrun Reschke, Oboe | Winfried Rager, Klarinette / Bassklarinette | Theo Nabicht, Bassklarinette / Kontrabassklarinette / Saxophone | Robin Hayward, Tuba | Dirk Rothbrust, Schlagzeug | Frank Gutschmidt, Klavier | Steffen Tast, Violine | Jaffé, Violine | Kirstin Maria Pientka, Viola | Ringela Riemke, Violoncello | Arnulf Ballhorn, Kontrabass
Thursday, August 10, 2006
Portrait: Volker Heyn

Die Konzertreihe Ensembl[:e:]uropa wird eröffnet mit einem Porträt des Karlsruher Komponisten Volker Heyn.
Heyn ging als 20-jähriger nach Australien, arbeitete in der Stahlindustrie und kehrte - "gestählt" - nach Europa zurück und lehrte seine Zeitgenossen die "Poesie im Geräusch". Seit zwanzig Jahren wird es abgelehnt, sein Orchesterstück Ferro canto aufzuführen - bestellt war es! (Ein Kompositionsauftrag des SWR)
Ferro Canto wird Heyn - werden wir! - auch am 23. September 2006 in Köln nicht zu hören kriegen. Dafür Kammermusik satt, mit dem Kammerensemble Neue Musik Berlin:
Volker Heyn K'TEN (2006) für Violine, Kontrabass, Schlagzeug und Klavier
Volker Heyn Reb David, Wife and Wolf (1986-87) für Bassklarinette, Kontrabassklarinette und Kontrabass
Volker Heyn Blues in B-flat (1981) für Violoncello
Volker Heyn Resurrection Nr.1 (2000) für Kontrabass, Klavier und Tonband 05:00
Volker Heyn Graffiti; Risse. (1998-99) für Flöte, Oboe, Klarinette, Saxofon, Klavier, Violine, Viola, Violoncello
Um CD-Aufnahmen hat sich der 1938 geborene Komponist nie gekümmert. Entsprechend kümmerlich ist das Angebot in den Plattenregalen.
Anreise nach Köln lohnt also.
Lageplan:

Ensembl[:e:]uropA
Dieser Weblog informiert über die Konzertreihe "Ensembl[:e:]uropA", die vom deutschen Kulturradio WDR 3 in der Saison 2006/2007 verschiedene europäische Spitzensembles ins Kölner Funkhaus einlädt.
Die Ensembles werden Spezialitäten aus ihrer Heimat kredenzen, durchsetzt mit Neukreationen aus der „heimischen Küche“: Auftragswerken von Komponisten aus dem Sendegebiet des WDR. Ganz ohne Normierungs- und Regelungswut soll im Funkhaus den lokalen Geschmäckern in unterschiedlichen europäischen Regionen nachgegangen und der Lust an der musikalischen Vielfalt gefrönt werden.
In der ersten Saison von Ensemble: Europa werden die Gruppen cikada aus Norwegen, windkraft tirol aus Österreich, court-circuit aus Frankreich und Alter ego aus Italien ihr Repertoire in der Domstadt vorstellen. Die in Köln längst bekannten Formationen ensemble recherche und kammerensemble neue musik berlin tragen das ihre bei zum regen Tauschhandel im Sendesaal des WDR.
Neben den Auftritten in voller Besetzung werden die Ensembles jeweils auch ihre Spezialformationen vorstellen: so treten die Streichquartette der Gruppen cikada und des kammerensemble neue musik berlin im zweiten Teil des Konzertes während der WDR 3 Nachtmusik in Aktion, oder das trio recherche als Herzstück des ensemble recherche. Selten zu hörende, extensive Werke sind es, die vom „Rückgrat“ des Ensembles im zweiten Teil zumeist geboten werden: Beat Furrers 3. Streichquartett beispielsweise oder Wolfgang Rihms Musik für 3 Streicher. Freie Fahrt, über die letzten Grenzen, dank eines „musikalischen Schengenabkommens“.
Dieser Blog wird durch den Moderator der Veranstaltungen Patrick Hahn in seiner Freizeit gepflegt.
Tags: ensemble europa | Ensemble | ensembleuropa | Europa | Alter Ego | Beat Furrer | Bent Sørensen | Carola Bauckholt | Caspar Johannes Walter Cecilie Ore | cikada ensemble | Commission | court-circuit | Creation | Eivind Buene | Emanuele Casale | | ensemble recherche | Gabriele Manca | Gérard Grisey | Harald Muenz | Harrison Birtwistle | Isabel Mundry | Jean-Luc Hervé | Johannes Maria Staud | John Cage | Kammerensemble Neue Musik Berlin | Köln | Kompositionsauftrag | Lucia Ronchetti | Luigi Ceccarerelli | Mathias Spahlinger | Mauro Lanza | Michael Jarrell | Neue Musik | Philippe Hurel | Pierre Boulez | Raphael Cendo | Ricardo Vaglini | Rolf Wallin | Sarunas Nakas | Thomas Meadowcroft | Uraufführung | Volker Heyn | Walter Zimmermann | WDR | WDR 3 | windkraft tirol | Wolfgang Rihm | World Premier | Yan Maresz | York Höller | Konzert | concert | Funkhaus | Klaus von Bismarck Saal | Sendesaal
Die Ensembles werden Spezialitäten aus ihrer Heimat kredenzen, durchsetzt mit Neukreationen aus der „heimischen Küche“: Auftragswerken von Komponisten aus dem Sendegebiet des WDR. Ganz ohne Normierungs- und Regelungswut soll im Funkhaus den lokalen Geschmäckern in unterschiedlichen europäischen Regionen nachgegangen und der Lust an der musikalischen Vielfalt gefrönt werden.
In der ersten Saison von Ensemble: Europa werden die Gruppen cikada aus Norwegen, windkraft tirol aus Österreich, court-circuit aus Frankreich und Alter ego aus Italien ihr Repertoire in der Domstadt vorstellen. Die in Köln längst bekannten Formationen ensemble recherche und kammerensemble neue musik berlin tragen das ihre bei zum regen Tauschhandel im Sendesaal des WDR.
Neben den Auftritten in voller Besetzung werden die Ensembles jeweils auch ihre Spezialformationen vorstellen: so treten die Streichquartette der Gruppen cikada und des kammerensemble neue musik berlin im zweiten Teil des Konzertes während der WDR 3 Nachtmusik in Aktion, oder das trio recherche als Herzstück des ensemble recherche. Selten zu hörende, extensive Werke sind es, die vom „Rückgrat“ des Ensembles im zweiten Teil zumeist geboten werden: Beat Furrers 3. Streichquartett beispielsweise oder Wolfgang Rihms Musik für 3 Streicher. Freie Fahrt, über die letzten Grenzen, dank eines „musikalischen Schengenabkommens“.
Dieser Blog wird durch den Moderator der Veranstaltungen Patrick Hahn in seiner Freizeit gepflegt.
Tags: ensemble europa | Ensemble | ensembleuropa | Europa | Alter Ego | Beat Furrer | Bent Sørensen | Carola Bauckholt | Caspar Johannes Walter Cecilie Ore | cikada ensemble | Commission | court-circuit | Creation | Eivind Buene | Emanuele Casale | | ensemble recherche | Gabriele Manca | Gérard Grisey | Harald Muenz | Harrison Birtwistle | Isabel Mundry | Jean-Luc Hervé | Johannes Maria Staud | John Cage | Kammerensemble Neue Musik Berlin | Köln | Kompositionsauftrag | Lucia Ronchetti | Luigi Ceccarerelli | Mathias Spahlinger | Mauro Lanza | Michael Jarrell | Neue Musik | Philippe Hurel | Pierre Boulez | Raphael Cendo | Ricardo Vaglini | Rolf Wallin | Sarunas Nakas | Thomas Meadowcroft | Uraufführung | Volker Heyn | Walter Zimmermann | WDR | WDR 3 | windkraft tirol | Wolfgang Rihm | World Premier | Yan Maresz | York Höller | Konzert | concert | Funkhaus | Klaus von Bismarck Saal | Sendesaal
Monday, August 07, 2006
ensembleuropa.blogg.de
Update: auchtung, der Blog ensembleuropa.blogg.de wird nicht weiter gepflegt. Bitte speichert ensembleuropa.blogspot.com. Danke
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